AKTION sagt NEIN zu Gewalt gegen Frauen

Es ist Samstagabend. Der Gießener Jugendstilbau glänzt. Vor den Stufen haben die "Omas gegen rechts" Kerzen angezündet - ein Licht für jede getötete Frau. Drinnen ist die Bühne von düsterem Licht erfüllt. Im Scheinwerferlicht: Woyzeck, der kleine Soldat aus Büchners Theaterstück. Am Ende der Hierarchie stehend, sowohl gesellschaftlich als auch sozial, wird er schließlich Marie ermorden, seine Geliebte. Das Gießener Stadttheater hat den Femizid in den Mittelpunkt seiner Inszenierung gestellt und gibt damit dem Thema Gewalt gegen Frauen eine Bühne.

In den Blick gerät dabei auch die alltägliche Gewaltspirale, die sich verschärft, je größer die sozialen Herausforderungen sind. Alleine im vergangenen Jahr registrierten deutsche Behörden mehr als 150.000 Fälle sogenannter häuslicher Gewalt. Auch in Gießen ist sie trauriger Alltag. Insbesondere junge Frauen in schwierigen Lebenssituationen treibt diese Situation in prekäre Lebenssituationen und in eine oft verdeckte Wohnungslosigkeit. Die Frauenwohngruppe der AKTION – Perspektiven e. V. gibt ihnen mit einem Dach über den Kopf nicht nur Sicherheit, sondern mit pädagogischer Betreuung auch eine neue Perspektive.

Zum Ende der diesjährigen Aktionstage gegen Gewalt an Frauen werden die Frauen des ZONTA Club Gießen die Frauenwohngruppe besuchen, um sich einen Einblick in die Situation der hier lebenden Frauen und die pädagogische Arbeit zu verschaffen. Hier, wie auch in allen anderen Arbeitsbereichen arbeitet die AKTION - Perspektiven e.V. mit Frauen und Männern, deren Lebensweg häufig von Gewaltstrukturen geprägt ist.  

Weitere Informationen über unsere Frauenwohngruppe erhalten Sie hier unter der Rubrik Betreuung.

Foto: Gesprächsrunde im Stadttheater: (v.l.n.r.) Gynäkologin Dr. Leonie Wohlrabe, ZONTA Präsidentin Evelyn Goubeaud, Doris Wirkner, Geschäftsführerin der Aktion Perspektiven e.V., Cennet Alkan, Dramaturgin, Anja Horstmann, Moderation, Zelal Kapcik, Schauspielerin, "Marie"